In Doris Knechts Debütroman geht es dem Karrieristen Gruber an den Kragen. Der Manager, Mitte dreißig, hat sich sein Leben zwischen knallhartem Job und unaufwendigen Bettgeschichten ganz hübsch eingerichtet. Er gefällt sich als Zyniker, der seine Geliebte auch schon mal zum Weinen bringt, damit sie lernt, was die Realität von TV-Soaps unterscheidet. Dass er sich aber selbst mit einem coolen, sexy Superhelden verwechselt, dass er dann doch ein bisschen kleiner und schwächer ist als die Realität, das muss Gruber erfahren, als ein Tumor in seinem Bauch entdeckt wird. Gruber säuft, feiert durch und prügelt sich. Gruber macht Selbsterfahrung und Chemotherapie. Und Gruber verliebt sich. Schließlich wird er wieder heil. Aber er ist am Ende kein besserer Mensch. Vielleicht nur ein bisschen offener und liebevoller und kompromissbereiter. Vielleicht.
Schmissig und pointenreich treibt Doris Knecht ihren höchst neurotischen und oft komischen Helden voran, bis in die Arme einer schlauen, schönen Berliner DJane - die in Gruber irgendetwas sieht, was nicht einmal Gruber selbst in sich sehen kann, und die sich ebenfalls mordsmäßig verliebt ... Ein vielschichtiger Roman voller Witz und Wut. Und ein Held, in dem sich jeder wiedererkennt - auch wenn er gar nicht will.
Doris Knecht, geboren 1966 in Vorarlberg, gehört zu den originellsten und witzigsten Stimmen des österreichischen Journalismus. Sie war u. a. stellvertretende Chefredakteurin des Wiener Stadtmagazins Falter und Kolumnistin des Schweizer Tages-Anzeigers . Für den Kurier schreibt sie fünfmal wöchentlich eine Leitkolumne mit dem Titel Jetzt erst Knecht , in der Wiener Bar rhiz legt sie regelmäßig als DJane auf. Doris Knecht lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.
»So gut und locker schreibt, worüber man nicht spricht, nur die Knecht.« Daniel Glattauer
»Der Roman bleibt elegant in Balance zwischen Zynismus und menschlicher Wärme, Hoffnung und Enttäuschung, Zuneigung und Wut.« WDR 2