Anne-Lise Grobéty (1949–2010) schrieb diesen Roman im Alter von 18 Jahren. Er erscheint hier in einer Neuübersetzung.
Die 18-jährige Studentin Aude begegnet der doppelt so alten Gabrielle, einer gebildeten, schönen und geheimnisvollen Frau: Schauspielerin, Inhaberin eines Antiquariats, Belgierin, Jüdin, geschieden, alleinstehend. Sie nimmt sich der jungen, unsicheren Frau an, die sich gegen die kleinbürgerliche Welt ihrer Familie auflehnt. Doch diese Beziehung wird mit Argwohn und schließlich mit offener Ablehnung zur Kenntnis genommen. Es kommt zum Bruch.
»Alles ist wahr – außer der Geschichte.« (Anne-Lise Grobéty)
»Eine Sensation der Schweizer Literaturgeschichte ist wieder da: ›Um im Februar zu sterben‹, der Erstling von Anne-Lise Grobéty. Zu einem Kultbuch rückte dieser Text auf, als er 1970 unter dem Titel ›Pour mourir en février‹ erschien und bereits ein Jahr später auch in deutscher Übersetzung vorlag. Ein literarisches Wunder war geschehen, denn die Autorin Anne-Lise Grobéty, 1949 in La Chaux-de-Fonds geboren, hatte den Roman mit achtzehn Jahren geschrieben und gleich einen unverwechselbaren Ton angeschlagen.
Wie so viele ließ sich auch der 1958 in Luzern geborene und heute als Autor und Verleger tätige Andreas Grosz von der fließenden, lyrisch getönten Sprache faszinieren. Der Fünfzehnjährige las damals das Buch gleich mehrmals, und die Liebe zu diesem Text hielt an, sodass er nun eine Neuübersetzung gewagt hat, die den Rhythmus und das Strömen der Sprache zu wahren weiß. Leser von einst werden sich wieder an erregte Lektürestunden erinnern, Neueinsteiger werden in die Gefühlswelt der 68er-Generation und in die Mentalitätsgeschichte der späten Sechzigerjahre eintauchen. So wird das mit Fotos von Eric Bachmann und einem Interview Ilse Heims mit der Autorin ausgestattete Buch zum kostbaren Schatz.«
Beatrice Eichmann-Leutenegger in »Der Bund« vom 17. Juni 2016