Michael Wolffsohn plädiert für ein radikales Umdenken, weg vom traditionellen Staatenmodell, hin zu föderativen Systemen.
Dem Wahnsinn ein Ende setzen! Die Welt scheint aus den Fugen, Staaten zerbrechen, Bürgerkriege breiten sich aus. Terroristen wie Staatschefs stoßen in die Lücken vor, die sich durch scheiternde Staaten auftun, und nutzen sie. Viele Staaten sind gescheitert oder werden noch scheitern. Jede neue Krise löst hektische Aktivitäten aus, einen Tourismus der Friedenspolitik auf allerhöchstem Niveau, der zu keiner Lösung führt. Warum ist das so? Das politische Denken orientiert sich am Völkerrecht, und das Völkerrecht basiert auf dem Nationalstaatsgedanken. Nicht in Betracht gezogen wird dabei, dass die Grenzen vieler Staaten das Ergebnis reiner Willkür sind, mit dem Lineal gezogen infolge der Entkolonialisierung oder weltpolitischer Interessen, die nichts mit der Bevölkerung vor Ort zu tun haben. Michael Wolffsohn plädiert für ein radikales Umdenken, weg vom traditionellen Staatenmodell, hin zu föderativen Systemen.
Autorenportrait:
Prof. Dr. Michael Wolffsohn wurde 1947 in Tel Aviv geboren und lebt seit 1954 in Deutschland. Sein Hochschulstudium beendete Wolffsohn 1980 mit einer Doppelhabilitation in Geschichte und Politikwissenschaft. Er ist heute Professor für Neuere Deutsche Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Er ist Autor zahlreicher Bücher.
Rezension:
... von bestechender Logik ...Es geht um den Weltfrieden und einen Appell zur Umformung von bestehenden Staaten. Und je mehr man sich mit seiner These beschäftigt, umso einleuchtender erscheint sie. Als Bonus liefert er en passant ein Lösungsmodell für den Nahostkonflikt. Regina Krieger, Handelsblatt 24. April 2015