Nach der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajevo stand fest, dass es Krieg geben würde. Kaiser Franz Joseph wollte es und in Wien rechnete man durchaus mit der Möglichkeit eines großen Krieges. Wie der Krieg entfesselt wurde und bereits Wochen später Österreich-Ungarn nur deshalb nicht zur Aufgabe gezwungen war, weil es immer wieder deutsche Truppenhilfe bekam, liest sich wie ein spannender Roman.
Zwei Monate vor seinem Tod verzichtete der österreichische Kaiser auf einen Teil seiner Souveränität und willigte in eine gemeinsame oberste Kriegsleitung unter der Führung des deutschen Kaisers ein. Der Nachfolger Franz Josephs, Kaiser Karl, konnte das nie mehr rückgängig machen. Auch ein Teil der Völker Österreich-Ungarns fürchtete die deutsche Dominanz. Schließlich konnten nicht einmal die militärischen Erfolge 1917 den Zerfall der Habsburgermonarchie verhindern.
Das Buch beruht auf jahrzehntelangen Forschungen und bleibt bis zur letzten Seite fesselnd, obwohl man das Ende kennt. Rauchensteiner sieht den Ersten Weltkrieg als Zeitenwende. Ob er die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts war, muss der Leser entscheiden.
Manfried Rauchensteiner, geboren 1942 in Villach, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien und Professor für österreichische Geschichte an der Wiener Universität. Seit dreißig Jahren zahlreiche Publikationen vor allem zur jüngeren Geschichte Österreichs.