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Die tonlosen Stimmen beim Anblick der Toten auf den Straßen von Butscha

Wuppertaler Poetikdozentur für faktuales Erzählen 2022

Verlag Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch
ISBN 978-3-8353-5362-6
2023

Erscheinungsdatum: 22.03.2023 . 1. Auflage . 144 Seiten. 21,0 cm x 12,3 cm . Wuppertaler Poetikdozentur für faktuales Erzählen . Hardcover .

Hardcover

lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Über den Artikel
Marcel Beyer geht der Frage nach, wie sich Schriftsteller:innen heute zur medialen Verarbeitung des Krieges verhalten können.

Der Angriffskrieg auf die Ukraine als Zeitwende – nicht nur des Politischen, sondern auch des Erzählens? In seinen Vorlesungen zur Wuppertaler Poetikdozentur für faktuales Erzählen reflektiert Marcel Beyer die Bedeutung der Medien für die Konstitution von »Wirklichkeit« in Zeiten des Krieges: Wann berichte ich nur über das, was ich auf Bildern sehe, wann berichte ich und füge unbewusst meine Imaginationen hinzu? Wann berichte ich nicht mehr nur, sondern erfinde? Kann ich von dem berichten, was ich gesehen habe, ohne zu imaginieren? Was meint »Erfindung«, was »Bericht« und welche Rolle kommt dem Schriftsteller dabei zu? Ausgehend von der persönlichen Auseinandersetzung mit der medialen Berichterstattung aus der Ukraine im Frühjahr und Sommer 2022 eröffnet Beyer so Einsichten in die Funktionen des Erzählens zwischen Fakten und Fiktionen.
Der Band wird abgerundet durch die erste deutschsprachige Übersetzung eines zentralen Bezugstextes für Beyer, Viktor Schklowskis Beschreibung der Belagerung von Petersburg während des russischen Bürgerkriegs im Winter 1919/20, sowie ein Interview mit Marcel Beyer, in dem er auf die Besonderheiten seiner Schreibpraxis eingeht.
über die Autoren
Marcel Beyer

Marcel Beyer, geboren 1965 in Tailfingen/Württemberg, studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Er arbeitete als Lektor der Literaturzeitschrift »Konzepte« und schrieb in der »Spex«. 1991 erschien Beyers erster Roman »Das Menschenfleisch«. Marcel Beyer lebt seit 1996 in Dresden.

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