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Theodosius der Große

Herausgegeben von Clauss, Manfred

Verlag WBG Academic
ISBN 9783534154319
2019

Erscheinungsdatum: 19.12.2019 . 280 Seiten. 226 x 157 mm . Gebunden .

Buch

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Über den Artikel
Theodosius der Große wurde lange als ein Herrscher betrachtet, der mit klaren politischen Vorstellungen eine katholische Staatskirche etablierte. Dieses Bild hat in jüngster Zeit aufgrund theologischer und historischer Erkenntnisse neue Farbe bekommen: Die Widersprüche seiner Politik, die Grenzen seiner Wirkungsmöglichkeiten und seine integrativen Absichten treten stärker in den Vordergrund.
Hartmut Leppin zeichnet in seiner wissenschaftlich fundierten Biographie Theodosius als einen Kaiser, dessen Politik in einem hohen Maße von Sachzwängen bestimmt war. Der spektakuläre Bußakt von Mailand, bei dem der Kaiser sich scheinbar dem Bischof Ambrosius unterwarf, erscheint so in einem neuen Licht: Er war einer von vielen vorsichtigen Schritten, mit denen der Kaiser sich bemühte, den christlichen Glauben für seine Interessen nutzbar zu machen, ohne sein Seelenheil zu gefährden oder die machtvolle Kirche gegen sich aufzubringen.

Theodosius der Große gilt als der römische Kaiser, der das Christentum zur Staatsreligion erhob und als letzter das gesamte Imperium zu regieren vermochte. So wirkt er auf den ersten Blick wie ein ungemein starker Kaiser. Gerade diese Vorstellung stellt Hartmut Leppin in Frage und entwirft in dieser wissenschaftlich fundierten und eingängig geschriebenen Biographie ein anderes Bild: das eines Kaisers, der weniger bestimmten Prinzipien verhaftet war, sich vielmehr integrativ verhielt. Neu an seinem Regierungsstil erscheint vor allem die Fähigkeit, das Christentum für die Machtbehauptung zu nutzen.

Prolog I. Einführung: Ein Reich der Vielfalt II. Die Jugend eines Militärs III. Die ersten Jahre: Ein fremder Kaiser im Osten (379 - 382) Kaiserwahl im Schatten der Niederlage: Die Schlacht von Adrianopel und die Folgen Friede mit den Goten Die Gewinnung des Ostens IV. Sicherung des Erreichten (383 - 388) Auf dem Weg zur Reichseinheit Usurpation im Westen Das dreigeteilte Reich Griff nach dem Westen Stabilisierung der inneren Verhältnisse Starke Worte und milde Taten: Die Innenpolitik Sicherung der Dynastie und familiäres Leid V. Die Fremdheit des Vertrauten: Theodosius im Westen (388 - 391) Auf dem Weg nach Mailand In der alten Hauptstadt Zurück nach Mailand: Demut und Macht VI. Rückkehr nach Konstantinopel (391 - 394) Kampf um den wahren Glauben Anhaltende Spannung: Theodosius und die Verwaltung des Ostens Die werdende Hauptstadt: Konstantinopel Scheinbare Beruhigung: Die Außenpolitik und das Verhältnis zum Westen VII. Wieder im Westen Die zweite Usurpation: Arbogast und Eugenius Der Gegenschlag Ein Feldzug der Wunder Der Tod des Kaisers und der Weg zur Spaltung VIII. Theodosius der Große Anmerkungen Glossar Literatur Register