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Der Berliner Totentanz zu St. Marien

Berlin im Spätherbst 1860, es ist ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit: In der Turmhalle der Marienkirche am Neuen Markt, nahe dem heutigen Alexanderplatz, findet eine Bauinspektion statt: Die in den Mauern hochsteigende Feuchtigkeit ist im Auge zu behalten, hier und da wird etwas auszubessern sein...

Verlag Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte
ISBN 9783931836177
1997

1. 1., Aufl. . Erscheinungsdatum: 01.01.1997 . 87 Seiten. 20 x 25 cm . Paperback .

Softcover

lieferbar innerhalb von 10 Werktagen
Über den Artikel
Berlin im Spätherbst 1860, es ist ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit: In der Turmhalle der Marienkirche am Neuen Markt, nahe dem heutigen Alexanderplatz, findet eine Bauinspektion statt: Die in den Mauern hochsteigende Feuchtigkeit ist im Auge zu behalten, hier und da wird etwas auszubessern sein Routine für den Königlichen Oberbaurat Stüler. Doch die Besichtigung bringt eine Sensation ans Licht: Unter einer dünnen Schicht von Tünche wird ein 22 Meter langes Wandgemälde freigelegt eine Totentanz Darstellung aus dem späten Mittelalter. Vierzehn Vertreter eines geistlichen und ebenso viele eines weltlichen Standes der mittelalterlichen Gesellschaft bilden gemeinsam mit einer Todesgestalt je ein Paar. Unter den Tanzpaaren stehen Verse, in denen der Tod den zum Sterben Gerufenen einen Spiegel ihrer Sünden vorhält, während die Opfer ein letztes Mal sich auflehnen, um Aufschub bitten oder sich einsichtig in ihr Schicksal ergeben. Heute stellt der Totentanz in der Marienkirche das am vollständigsten erhaltene vorreformatorische Kunstwerk dieser Art in Europa und zugleich die älteste überlieferte Dichtung für Berlin dar.
über die Autoren
Peter Walther

Peter Walther, geboren 1965 in Berlin, studierte u. a. in Falladas Geburtsstadt Greifswald Germanistik und Kunstgeschichte und wurde 1995 in Berlin promoviert. Zusammen mit Birgit Dahlke, Klaus Michael und Lutz Seiler gab er die Literaturzeitschrift „Moosbrand“ heraus. Heute leitet er gemeinsam mit Hendrik Röder das Brandenburgische...

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